französischer Schriftsteller; fühlte sich nach eigenen Worten "durch Geburt und Neigung ausgeschlossen von der Gesellschaftsordnung"; Werke u. a.: "Poème à un condamné à mort", "Chants secrets" (Lyrik); "Notre-Dame-des-Fleurs" (Roman); "Die Zofen" (Theaterstück)
* 19. Dezember 1910 Paris
† 15. April 1986 Paris
Wirken
Jean Genet wurde in Paris geboren. Sein Vater blieb unbekannt, die Mutter überließ ihn der öffentlichen Fürsorge. Rund sechs Jahre verbrachte er in einem Waisenhaus, bevor er eine lieblose Unterkunft in einer Bauernfamilie fand. Er wurde früh kriminell und kam nach wiederholten Diebstählen schon mit 16 Jahren in die Besserungsanstalt Mettray. 1929 floh er in die Fremdenlegion, desertierte nach einem Diebstahl und führte ab 1930 ein zwielichtiges Leben unter Zuhältern und Strichjungen im Marseiller Hafen und im Chinesenviertel von Barcelona, trieb sich jahrelang als Landstreicher in mehreren Ländern herum, war oft in Gefängnissen.
Allein in der Zeit zwischen 1937 und 1943 wurde er vierzehnmal zu Gefängnisstrafen verurteilt und aus fünf europäischen Ländern ausgewiesen. Sartre, Cocteau u.a. erreichten schließlich, daß der wegen wiederholten Diebstahls zu lebenslanger Haft verurteilte Homosexuelle G. 1948 aus dem Gefängnis entlassen wurde. G. war danach einige Zeit als Buchhändler in Paris tätig.
Nach seinen eigenen Worten fühlte ...